Die Hauptaufgabe der meisten Tierheime besteht in der Aufnahme, Versorgung und Weitervermittlung von Fundtieren. Es kommt immer wieder mal dazu, dass ein herrenloses Tier seinen Weg ins Tierheim findet. Sei es durch menschliches Fehlverhalten, oder weil sich die Situation eines Herrchens in irgendeiner Form verändert, die eine weitere Tierhaltung unmöglich macht. Man kann sich vorstellen, dass die tierischen Bewohner von Heimen jedem Mitarbeiter während der täglichen Arbeit mit und rund um die Tiere ans Herz wachsen. Umso schöner ist es am Ende, wenn eines der Tiere erfolgreich in gute Hände vermittelt werden konnte.
Gerade im Bereich Tierschutz lassen sich viele Dinge oft nur durch Spenden und ehrenamtliche Helfer realisieren. Um die notwendige Unterstützung zu bekommen, ist viel Öffentlichkeitsarbeit gefragt. Dadurch bietet sich gleichzeitig die Möglichkeit, Bewusstsein für artgerechte Tierhaltung zu schaffen und Aufklärungsarbeit zu leisten, um in Zukunft die Anzahl der Tierheimbewohner zu reduzieren.
Advent, Advent…
Am 3. Advent wurde zur Tierbescherung im Tierheim in Mülheim a. d. Ruhr geladen. In Zusammenarbeit mit dem Tierschutzverein Mülheim und vielen ehrenamtlichen Mitwirkenden wurde eine Art Adventsfeier ins Leben gerufen, um Futter und Geldspenden für das Wohl der Bewohner des städtischen Tierheimes zu sammeln.
Mit großem Engagement widmete man sich den Fragen der zahlreichen Besucher des Events am 3. Advent, bot einen Einblick in die Arbeit und auch hinter die Türen des Tierheimes.
Die ganze Anlage macht einen sehr gepflegten und gut organisierten Eindruck. Die Mitwirkenden begegnen allen mit einen Lächeln und vermitteln den Gästen, herzlich Willkommen zu sein. Man spürt, dass ihnen das Wohl der Tiere sehr am Herzen liegt und dass sie alles Menschenmöglliche tun, um dieses Wohl aufrechtzuerhalten. Und das sieht man den liebevollen Wesen beim Durchqueren der Gänge auch an.
Es herrschte ein reger Besucherstrom, der mit vollen Händen auffuhr: die Menschen kamen mit Körben und Tüten, vollbepackt und prallgefüllt mit Futterspenden. Dem Aufruf einer Spende in Form von Selbstgebackenem kamen reichlich Leute nach. Demnach war auch für das leibliche Wohl der zahlreichen Tierfreunde gesorgt. Neben Gebäck gab es auch eine deftige Suppe und Bratwurst, sowie Weihnachts-obligatorischen Glühwein. Die Zelte waren voller Tierliebhaber – mit und ohne tierischem Angang. Jeder war willkommen.
Tierhaltung bedeutet Verantwortung
Nur eines trübte die schöne Atmosphäre an diesem Tag: die nach Aufmerksamkeit flehenden Augen, die durch die Gitter und Scheiben blickten.
Für mich war es der erste Besuch in einem Tierheim. Ein prägender Moment, der mir ganz deutlich zeigt, dass immer noch unüberlegt gehandelt wird. Oftmals schaffen sich Menschen Tiere an, ohne sich bewusst zu sein, dass Tierhaltung nicht nur mit Schmusen und Spaß verbunden ist, sondern auch Verantwortung und Verpflichtungen mit sich bringt. In NRW´s Tierheimen gibt so viele liebenswerte Geschöpfe, die förmlich darauf warten, in eine Familie aufgenommen zu werden, denen sie sich verbunden fühlen dürfen. Wenn jemand wirklich vorhat, sich einen Tier anzuschaffen, dann sollte er den Tieren in unseren Heimen eine Chance geben, indem man wenigstens einen Blick riskiert, anstatt diese Möglichkeit von vornherein auszuschließen.
Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke
Es gibt immer noch Menschen, die Tiere verschenken. Sehr beliebt ist nachwievor das Weihnachtsfest. Gerne werden dann Jungtiere gekauft, die anfangs noch süß und unkompliziert sind. Oft wird im Vorfeld nicht bedacht: Tierhaltung bedeutet (auch) Ausgaben, Arbeit und Zeitmanagement. Ein Tier zu Weihnachten zu verschenken legt die Vermutung nahe, es ist eher ein intuitives Präsent als eine wohlüberlegte Entscheidung für’s Leben. Und genau das sollte die Anschaffung eines Tieres sein: eine gut durchdachte Entscheidung für’s Leben.
Der richtige Weg zum eigenen Tier
Um zu vermeiden, dass immer mehr Tiere ein Leben in der Warteschlange verbringen, überlegt es Euch bitte sehr gut und lange genug, bis Ihr Euch ein Tier anschafft. Informiert Euch, welche Tierart und welche Rassen am Besten zu Euch und Euren Lieben passen. Hierbei können Euch die Menschen vom Tierschutzverein, langjährige Tierhalter oder die Menschen, die in Tierheimen beschäftigt sind, sicher weiterhelfen. Und wenn Ihr Euch wirklich entschieden habt, ein Tier in Eure Familie aufzunehmen, dann schaut Euch doch erst einmal in einem nahegelegenen Tierheim um. Dort verweilen so viele liebevolle Geschöpfe, die Euch ihr Leben lang dankbar wären für einen festen Platz an Eurer Seite.
Für mich war es eine Freude zu sehen, wieviele Menschen sich am Sonntag Mittag auf dem Weg gemacht haben, um ihren Teil dazu beizutragen, dass es den Tierheimbewohnern an nichts fehlt.
Definitiv ein Enjoyment2go!