Wer in der Literatur nicht auf heile-Welt-Romantik steht, ist bei Jodi Picoult goldrichtig. Sie wählt die eher brisanten, unbequemen Themen, denen sich manche Menschen in ihrem Leben stellen müssen. Die Vergewaltigung eines Mädchens und die Selbstjustiz ihres Vaters am Täter in Schuldig. Ein Kind mit Glasknochenkrankheit und eine Mutter, die ihre Frauenärtzin und Freundin verklagt, weil diese es nicht früh genug erkannte – nur weil sie sich ausreichend Geld erstreiten möchte, um ihrer Tochter die bestmögliche Behandlung und ein schönes Leben zu ermöglichen in Zerbrechlich.
In Picoult’s Geschichten geht es um seelische und moralische Konflikte, um den Wert menschlicher Verbindungen und die Selbstfindung. Keine leichte Kost, und dennoch schafft sie es, die Bilder ihrer Fantasie in Worte zu fassen. Jodi hat ein Talent, die Dinge so authentisch zu beschreiben, dass man das Gefühl bekommt, sie hätte Ihre Geschichte tatsächlich selbst erlebt. Das liegt wohl an ihrer Art und Weise sich in ihre Geschichte einzuarbeiten und daran, dass sie selbst auch ein Schicksal zu tragen hatte. Jodi recherchiert sehr ausgiebig. Sie besucht die Orte, an denen ihre Geschichte spielen soll. Alles dient der Authentizität. Der Echtheit, die ihre Geschichte mit Leben füllt. Ihr Mann hat seinen Job aufgegeben, um ihr dabei die bestmöglichste Unterstützung zu bieten. Ihr Schreibstil ist ein in Worte gefasstes Gemälde. Man taucht vollständig in die Welt ihrer Bücher ein und verschlingt sie in jeder freien Minute. Was Jodi´s Stil ausmacht ist die Lebendigkeit und Vielschichtigkeit in den Beschreibungen der zwischenmenschlichen Verzweigungen Ihrer Figuren. Man bekommt einen Einblick in die Gefühlswelt aller Hauptfiguren. Das macht ihre Werke komplex und dreidimensional.
“Picoult makes her characters real as reality.”
—Concord Monitor
Jodi Picoult (*1967, Long Island) gehört zu den erfolgreichsten amerikanischen Autoren weltweit. Sie wurde für ihre Werke vielfach ausgezeichnet. Ihre bisherigen Bücher erschienen in 35 Ländern. Durch die Verfilmung von „Beim Leben meiner Schwester“ (Hauptrolle: Cameron Diaz) bin ich auf die Ausnahmeautorin gestoßen. Dieser Roman entstand, als einer ihrer drei Söhne an Krebs erkrankte. Bis 2012 wurden fünf ihrer Romane verfilmt. (1998 „Bis ans Ende aller Tage“, 2000 „Die einzige Wahrheit“, 2004 „Beim Leben meiner Schwester“, 2006 „The Tenth Circle“ und 2011 „Salem Falls“). Ihre Werke findet man nicht selten in den Bestseller-Listen.
“Picoult is a master of the craft of storytelling ”
—Book Review, AP news wire
Nun beginne ich bereits das vierte Werk in unwillkürlicher Reihenfolge. Was mich ganz besonders an ihren Werke fesselt ist ihre Gabe, mich allein durch ihre Beschreibungen in die Gefühlswelt der Menschen zu versetzen, über die sie in ihren Büchern schreibt. Es ist ein Bann, in den sie mich zieht, und der mich dazu verleitet, in jedem Moment der Ruhe nach dem Buch zu greifen, um zu erfahren, wie es weitergeht.
Der Roman Zerbrechlich ist sehr ergreifend und kann den Leser zu Tränen rühren. Zu diesem Buch hier ein Interview mit Jodi, veröffentlicht vom Bastei Lübbe Verlag auf Youtube:
Mehr erfahrt Ihr auf Jodi Picoults Homepage.
Kennt Ihr Jodi Picoult schon? Wie sind Eure Meinungen zu dieser Autorin? Oder wurde hier vielleicht gerade Euer Interesse geweckt?